Vortrag: Hautkrebs erkennen und richtig behandeln

19.04.2024
Die Sonne ist unser Freund – aber nur in Maßen 
Chefarzt Sönmez sprach im Plattlinger Bürgerspital über Hautveränderungen im Gesicht und ihre Therapiemöglichkeiten 

Ist die Sonne unser Freund oder nicht? Diese Frage hat Chefarzt PD Dr. Dr. T. Taha Sönmez bei seinem Vortrag zu Hautveränderungen im Gesicht immer wieder aufgegriffen. Dabei stehen einige Punkte auf der negativen Seite. Allgemein spielt ausgeprägtes Sonnenbaden und Freizeitaktivitäten im Freien ungeschützt vor Sonnenstrahlen, besonders in jungen Jahren, eine wichtige Rolle bei Entstehung von Hautveränderungen. Um dies zu verdeutlichen, zeigte er eine Reihe von Bildern von gutartigen Tumoren der Haut, die zwar das ästhetische Empfinden stören, aber nicht gefährlich seien.
Ganz anders sei es bei einem Basaliom, dem Plattenepithelkarzinom und dem schwarzen Hautkrebs Melanom. Für einen guten Krankheitsverlauf sei in diesen Fällen die Früherkennung von höchster Bedeutung: „Je früher der Krebs behandelt werde, desto besser seien die Heilungschancen“, sagte der Mund-, Kiefer- und plastischer Gesichtschirurg. Im Anfangsstadium genüge die chirurgische Entfernung und plastische Deckung der Defektwunde mit der örtlichen Gewebeverschiebung unter Beachtung der ästhetischen Einheiten im Gesicht. Durch Einsatz von zahlreichen etablierten Operationstechniken könne ein sehr gutes ästhetisches Ergebnis erzielt werden. 

Selbst bei fortgeschrittenem Krebsleiden kann der Gesichtschirurg PD Dr. Dr. Sönmez mit der Spezialisierung im Gebiet der „mikrochirurgischen Geweberekonstruktion“ weiterhelfen. Er stellt hierfür seine Erfahrung aus weltweit renommierten Kliniken in Deggendorf zur Verfügung. Habe sich der Krebs aber schon weiter ausgebreitet, müsse man den ganzen Körper behandeln – etwa mittels Chemo- oder Immuntherapie. Hier könne Sönmez am Onkologischen Zentrum in Deggendorf auf Spezialisten in diesen Bereichen zählen. 

Als praktischen Tipp gab er seinen Zuhörern im vollbesetzten Saal des Bürgerspitals Plattling die ABCDE-Formel mit auf den Weg. Dies gibt auch den Patienten und/oder den Angehörigen den Hinweis, dass es bei dieser Veränderung um einen Hautkrebs handeln kann und sie den Spezialisten aufsuchen sollten. Zur Vorsorge riet er zu einem vorsichtigen Umgang mit der Sonne gerade bei Kindern: eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor, eine entsprechende Kleidung und vor allem eine Kopfbedeckung, die auch den Nacken, die Ohren und die Lippen beschatte, seien in seinen Augen besonders wichtig. Trotzdem sollte man die Sonne auch nicht ganz meiden: Zur Produktion von Vitamin D brauche die Haut die Sonnenstrahlen – allerdings in Maßen: Dreimal pro Woche ca. zehn bis zwölf Minuten halten Studienergebnisse für ausreichend. „So können wir eine ausgeglichene Freundschaft mit der Sonne pflegen“, unterstrich der Chefarzt. 

Über den richtigen Umgang mit Hautveränderungen informierte sich auch Plattlings Bürgermeister Hans Schmalhofer. Er betonte die Stellung Plattlings als Wirtschaftsstandort, aber auch als Gesundheitsstadt. Ihm war das Thema wichtig, da die Sonne immer mehr an Intensität zunehme. Den Referenten stellte Franz Huber vor. Der stellvertretende AOK-Direktor bedankt sich für das große Interesse und dankte allen Organisatoren die AOK Deggendorf, dem DONAUISAR Klinikum Deggendorf, dem Kneippverein, der VHS und der Gesundheitsregion Deggendorf für ihr Engagement zur Aufklärung der Bevölkerung. 
Bedankten sich bei Chefarzt Privatdozent Dr. Dr. T. Taha Sönmez (m.) für seinen Vortrag. Franz Huber von der AOK (v.l.), Johanna Nothhaft und Anneliese Hanauer vom Kneippverein und Bürgermeister Hans Schmalhofer.